Samstag, 30. Januar 2010

3.Fall: Das böse Spiel mit den Online-Anzeigemärkten

Wer sich schon einmal im Internet um einen Job kümmern wollte, der wird über sie schon gestolpert sein. Wer im Internet schon einmal etwas kaufen oder auch verkaufen wollte, ist ihnen schon begegnet.
Wie es der Überschrift schon zu entnehmen ist, geht es um die berühmt-berüchtigten Online-Anzeigenmärkte.

Was ist das Falsche an diesen Märkten?

Nun, im Grunde, ist an den Märkten selbst sowie ihrem Konzept nichts auch nur in entferntester Weise auszusetzen. Online-Anzeigenmärkte bieten im Prinzip eine hervorragende Möglichkeit, bestimmte Produkte einer breiteren potentiellen Käufergruppe zu präsentieren. Sie ermöglichen es Produkte oftmals zu äußerst günstigen Preisen zu ergattern. Sie verschaffen dem einen zuverlässige Mitarbeiter, dem anderen nach jahrelanger Arbeitslosigkeit endlich ein geregeltes Einkommen.
Doch das ist eben nur das "Prinzip" dieser Märkte. Der Teufel steckt nämlich durchaus im Detail und sitzt all denen im Nacken, die solch geniale Plattformen ausnutzen, um minderwertige Ware an Ahnungslose und Gutgläubige zu verkloppen oder der Meinung sind, ihre fragwürdigen Jobangebote teilweise verzweifelt Suchenden anzudrehen. Solch schwarze Schafe gibt es immer, doch speziell die meiner Erfahrung nach Masse an faulen Angeboten besonders im "Jobangebote"-Segment bewegte mich dazu, ein paar allgemeine Regeln für Sie als Nutzer solcher Plattformen aufzustellen, damit Sie vielleicht nicht auf die Nase fallen, nur weil Ihr einziges "Problem" der Wille zur seriösen Arbeit ist:

1. Wenn Jobangebote zu schön scheinen, um wahr zu sein, dann hören Sie lieber auf Ihre innere Stimme, die Ihnen genau das vielleicht soeben suggeriert hat.

2. Verkaufen Sie sich nicht unter Wert! Viele denken, sie müssten die einfachsten und leider daher oft auch am schlecht bezahltesten Berufe ausüben, weil es die einfachste Lösung zu sein scheint, um an Geld heranzukommen. Meist ist aber eine längere Suche durchaus ihren Aufwand wert. Wer sucht, der findet! Schließlich wollen Sie ja beim Fernsehkauf ruhigen Gewissens den Laden verlassen und wissen, dass Sie vorher genug Preise und Modelle verglichen haben, um nun sicher zu sein, dass es dieser Fernseher sein soll!

3. Sein Sie sparsam mit persönlichen Daten! Da es immer mal wieder vorkommt, dass sich unter ein dutzend seriöse Anbieter auch ein paar "faule Äpfel" mischen, sollten Sie beim ersten Kontakt mit dem Inserenten eher mit Ihren persönlichen Daten geizen. Auch empfiehlt es sich, eine extra für eventuelle Kontakte angelegte Emailadresse zu verwenden, die sich von der Normaladresse unterscheidet. Ein Anbieter, den ich dabei empfehlen würde, ist MYSC. Hier bekommen Sie nämlich auch die Möglichkeit, für stattfindenden Schriftverkehr entlohnt zu werden.

4. Sie haben Zeit! Lassen Sie sich nicht von "dringend abzuschließenden Verträgen" verunsichern. Natürlich gibt es in gewissen Branchen auch nur gewisse Zeitrahmen, die täglich für bestimmte Aktivitäten zur Verfügung stehen und für manch einen Ausbildungsplatz gibt es auch zeitliche Fristen einzuhalten, doch letztlich entscheidet eher die Aufnahme des passenden Mitarbeiters und nicht das schnelle Einstellen eines unpassenden Mitarbeiters. Dies wissen Unternehmen genauso wie Sie.

5. Genaue Anzeigenbetrachtung! Achten Sie genau darauf, wie ein Inserent seine Anzeige gestaltet hat. Macht die Anzeige einen überhastet verfassten Eindruck, dann kann es sich hier um ein Masseninserenten handeln. Solche Leute nutzen Online-Anzeigenportale für das Werben für bestimmte MLM (MultiLevelMarketing) - Strukturen. Sie inserieren auf 20 Portalen pro Tag, dass ein zuverlässiger Mitarbeiter in der perfekten Heimarbeit einen ganzen Haufen Kohle verdienen kann. Das kann zwar sein, aber nicht ohne eine großartige Idee und die haben solche MLM-Sturkturen oder -vertriebe zumeist nicht. Je nachdem, was für einen Job Sie suchen bzw. nicht machen wollen, sollten Sie auch auf Wörter aus dem Bereich Verkauf, Telemarketing, Ankauf, Vertrieb, "Kundenbetreuung" (neuerdings schamlos auch als Synonym für Telemarketing genutzt), etc. achten.

6. Achten Sie auf den Gesprächsverlauf! Sobald Sie sich auf eine Anzeige zurückgemeldet haben, beginnt ein Schriftwechsel. Anhand dieses Schriftwechsels und den darin enthaltenen Stimmungen kann man oft erfahren, um was für eine Tätigkeit es sich bei bspw. einem Job handelt, wie nötig Personal gesucht wird, wie der Einstellende "tickt" und vieles mehr.
Vergessen Sie nicht: Sie haben Zeit und die sollten Sie sich auch bei der Kontaktaufnahme nehmen, um alles Wissenswerte herauszufinden.

7. Genaue Angaben! Machen Sie beim Verfassen von Anzeigen ganz klar, was Sie suchen! Wenn Sie kein Interesse an MLM, Vertriebsberufen, Callcentern etc. haben, dann sollten Sie das auch so formulieren!

8. Verträge! Gute Verträge machen gute Partner. Wenn Sie einmal das Glück haben sollten, auf ein tolles und vielversprechendes Angebot gestoßen zu sein, vergessen Sie nicht alles mit einem verbindlichen Abkommen, einem Vertrag, abzusichern. Beachten Sie dabei auch, dass Sie Geld verdienen wollen! Tätigkeiten, bei denen Sie in Vorleistung gehen müssen, sollten durchaus kritisch hinterfragt werden. Halten Sie sich auch von Verträgen fern, bei denen Sie sich zusätzliche Bürden auferlegen, wie z.B. ein Abonnement. (siehe dazu auch den 1. Fall!)

Es ist für mich recht schwierig, alles zu vermerken, was man für das erfolgreiche Handeln auf Online-Anzeigenportalen benötigt. Doch das innere Credo, welches ich Ihnen an dieser Stelle durchaus nahelegen möchte, lautet auch hier wieder:

"Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste."

In diesem Sinne:


Viel Erfolg!


P.S.: Wenn Sie wirklich nach Arbeit suchen, dann suchen Sie ihren Job "im Freien"! Dort, wo man auf potentielle Arbeitgeber direkt zugeht, bieten sich oftmals die besten Arbeitsmöglichkeiten.
Wer hingegen als Arbeitgeber nur über das Internet auftreten kann, hat auch etwas zu verbergen...